Von Bleckede bis nach Hitzacker ein Reisebericht von Bettina Blass
Start in Bleckede: Rund 100 Kilometer beidseitig der Elbe erstreckt sich in Niedersachsen zwischen Schnackenburg und Lauenburg das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Wo früher die deutsch-deutsche Grenze war, dreht sich heute alles um Natur. Einen guten ersten Einblick bekommen Besucher im Biosphaerium Elbtalaue in Schloss Bleckede. www.biosphaerium.de
Dort gibt es auf zwei Etagen Stationen, an denen vor allem Kinder und Jugendliche interaktiv ihr Wissen über die Natur und die Region verbessern können. Aber auch für Erwachsene ist es interessant zu sehen, wie sich Hochwasser an der Elbe ausbreitet, oder welche Federarten ein Vogel hat.Über den Hof erreicht man ein kleines Aquarium, in dem Fische aus der Region schwimmen, und ein Gebäude weiter hat man Einblick in einen Bieberbau. Schließlich gibt es noch einen Turm, von dessen Plattform ganz oben man einen guten Blick über die Elbe mit ihren Flussarmen und den Wiesen hat. Gerüstet mit diesem Wissen kann die Tour beginnen: Sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad kann man die Elbtalaue erkunden. Wer nur wenig Zeit hat, oder an einem eher kalten Wintertag dort ist, der fährt mit dem Auto Stationen seiner Wahl an und legt so an zwei Tagen die Strecke nach Schnackenburg zurück.
In Bleckede über die Elbe: Für den ersten Tag bietet sich die Strecke bis Hitzacker an. Dazu fährt man vom Biosphaerium zunächst in den Ort Bleckede und hält sich den Schildern folgend links. Hier geht es auf die Autofähre, die je nach Bedarf fährt. Es kann sein, dass man gut 20 Minuten warten muss, Zeit genug, einen Blick auf den breiten Fluss zu werfen. Auf der anderen Seite der Elbe begegnet man beim Verlassen der Fähre einem Stück deutsch-deutscher Geschichte: Die Region gehörte nämlich vor dem zweiten Weltkrieg zu Niedersachsen, wurde aber nach dem Krieg Teil der DDR. Erst 1993 wurde dies wieder geändert, also drei Jahre nach dem Mauerfall. Direkt an der Straße, gleich an der Fährzufahrt, steht übrigens auch noch ein alter Grenzturm.
Von hier fährt man weiter Richtung Amt Neuhaus ins Archezentrum: Das ist das Pendant zum Biosphaerium in Bleckede, der Schwerpunkt hier liegt auf alten Nutztierrassen und -pflanzen. Hier kann man beispielsweise Schafsfelle fühlen. Besonders für diese Region ist auch, dass Wildtiere wie der Biber oder der Wolf zurückkehren. Außerdem halten viele Bauern bedrohte Nutztierrassen, und in ihren Hofläden gibt es beispielsweise Eier oder Wurst von diesen Tieren. Ein Stopp bei dem einen oder anderen Landwirt kann sich also lohnen.
Von Darchau über die Elbe zurück: Nächster Halt Konau - das Dorf liegt im ehemaligen Sperrgebiet der DDR, und so kann man hier in einer kleinen Ausstellung Einblick in den Alltag in dieser Zeit bekommen. Von dort fährt man wenige Kilometer zurück nach Darchau und nimmt dort die Fähre zurück über die Elbe. Direkt an der Fährzufahrt führt links die Elbuferstraße weiter Richtung Hitzacker. Ungefähr auf halber Strecke ist der Aussichtsturm Kniepenberg angeschrieben. Hier sollte man auf jeden Fall hinaufsteigen, der Blick über das Elbtal lohnt sich.
Weiter geht die Fahrt nach Hitzacker, Ziel der ersten Tagesetappe: Hier fährt man am besten in die historische Altstadt hinein. Mit etwas Glück findet man ein offenes Café oder bekommt zumindest beim örtlichen Bäcker eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. In der Altstadt stehen einige schön restaurierte Fachwerkhäuser – wie übrigens fast überall auf der Strecke zwischen hier und Bleckede. Denn dort entlang führt die Deutsche Fachwerkstraße.
Was man in Hitzacker sonst noch machen kann:
Besuch des Archäologischen Zentrums www.archaeo-zentrum.de
Deutschlands erstes bronzezeitliches Freilichtmuseum
Museum altes Zollhaus www.museum-hitzacker.de
Das Leben der Menschen mit Elbe und Jeetzel
Schiffsfahrt auf der Elbe www.elbeschiffstouren.de
Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht an Bettina Blaß www.opjueck.de
Teil 2 führt von Hitzacker nach Schnackenburg – mit rast in einem ehemaligen Hafengebäude und einem Spaziergang um einen See.