Besondere Hotels Deutschland
Die Geschichte vom 1. Deutschen Kartoffel-Hotel

Die Geschichte des 1. Deutschen Kartoffelhotels in Lübeln

Wie alles begann...

Vor 35 Jahren hatte man im Ferienclub Lüneburger Heide die Idee, ein Verwöhn-Wochenende für Landwirte, Obstbauern und Winzer anzubieten. Bezahlt werden sollte allerdings nicht mit Geld, sondern vielmehr mit Naturalien. Es gab eine Preisliste, wie viel Kilogramm Hafer, Heu und Stroh, aber auch Kartoffeln oder Wein man für ein Wochenende zahlen sollte. Bereits damals waren 80 Pferde im Ferienclub beheimatet und es war ein schlechtes Jahr für Heu und Stroh. Um an dieses Pferdefutter zu kommen, bot man dieses Kurzurlaub mit doch recht ungewöhnlicher Zahlungsweise an.

Die Idee war so erfolgreich, dass sich die Presse darauf stürzte. Bis hin in die USA gab es Berichte im Fernsehen, Radio, in Zeitungen und Zeitschriften. Da der Kartoffelpreis zu dieser Zeit niedrig war, wählten viele Interessierte für das Wochenende als Gegenleistung die Kartoffel. Und so gab es plötzlich im Ferienclub einen stetig wachsenden Kartoffelberg von mehreren Tonnen. Das Problem war jedoch, dass Pferde keine Kartoffeln fressen, der Kartoffelberg aber nun mal da war.

Die Inhaberin vom Ferienclub Gerlinde Stehr fing aus der Not an, neue Kartoffelrezepte zu kreieren, die berühmte Kartoffel-Diät wurde erfunden und schließlich wurden sogar Kartoffel-Kochbücher veröffentlicht. Diese "Kartoffel-Offensive" kam bei den Wellness-Gästen außerordentlich gut an und der Siegeszug der Wunderknolle begann.

Als der Familie Stehr 1988 im Rundlingsdorf Lübeln - dem Vorzeigerundling im Wendland - ein verfallener Bauernhof angeboten wurde, kam sie auf die Idee, daraus ein Kartoffelhotel zu machen. Ein Hotel, in dem sich alles um die Kartoffel dreht - vom Zimmerschlüssel bis hin zur Speisekarte. Als das Hotel 1991 eröffnet wurde, ließ selbst das "heute journal" im ZDF es sich nicht nehmen, darüber zu berichten. Dass das Kartoffelhotel in Lübeln so einzigartig und erfolgreich ist, dafür sorgen nicht zuletzt die Menschen, die dort arbeiten.

Schon wenn man in das Rundlingsdorf hineinfährt, merkt man, dass die Uhren im Wendland anders ticken. Eine heile Welt, wo die Zeit still zu stehen scheint und wo man sich geborgen und wohltuend beschützt fühlt. Das strahlen auch die Mitarbeiter aus - und jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte. Aus ganz Deutschland haben sich hier Menschen zusammengefunden, die dafür sorgen, dass der Gast gern ins Kartoffelhotel kommt. Viele der Mitarbeiter kommen aus anderen Berufszweigen, und die Lebenswege von ihnen haben sie zusammengeführt. Eines haben alle gemeinsam: So wie man im Rundlingsdorf eine Geborgenheit fühlt, so strahlen die Mitarbeiter des Hotels eine menschliche Wärme aus, bei der sich der Gast nur wohlfühlen kann.

Und wenn Kartoffelbauer Hansi Saucke in Gummistiefeln jede Woche die Kartoffeln vom Hof ins Hotel bringt und einen Klönschnack hält und das "Dorf-Original" Hanna Mieth mit ihrem klapprigen Fahrrad das noch ofenfrische Sauerteigbrot liefert - spätestens dann weiß man, dass in Lübeln die Welt noch in Ordnung ist.

www.kartoffel-hotel.de

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